Titelbild von Törnbericht Schärengarten Stockholm
Schärengarten Stockholm
Kurzzusammenfassung

Sechs Segeltage im wunderschönen Schärengarten von Stockholm bei (fast immer) schönstem Sonnenschein und 10-15 kn Wind. Kundige und flexible Skipper, die uns Gäste (Kojencharter) beim Segeln die Rudergänger-Rolle überließen. Ob klassisch ankern, am Felsen festmachen mit Heckanker, im Hafen kleinerer oder einer größeren Insel (Sandhamn) - Abwechslungsreichtum ist in den Stockholmer Schären garantiert!

Törndaten
Revier: Ostsee
Land: Schweden
Starthafen: Gustavsberg
Zielhafen: Gustavsberg
Route: Gustavsberg-Storön-Ostholmen-Sandhamn-Finnhamn-Ekholmen-Gustavsberg
Seemeilen: 110
Reisezeit: 24.08.2024 – 01.09.2024
Segelyacht: Monohull, Ketsch, 43 Fuß
Veranstalter: Ocean Spirit
Törnbericht

Zur Yacht: Ich habe mich auf dem Schiff sehr wohl und jederzeit sicher gefühlt. Nun hatte ich das Glück, eine eigene Koje besetzen zu können, was natürlich geradezu Luxus war. Klar riecht es da mal nach dem Motor, aber da wir den abgesehen von An- und Ablegemanövern wenig eingesetzt haben, hielt sich auch das sehr in Grenzen. Außerdem konnte ich ja auch zwischendurch lüften (am Liegeplatz). Das Versagen des Motors am Morgen nach dem ersten Schlag war natürlich erst mal ein kleiner Schock (v.a. für den Skipper), aber durch gute Kommunikation (u.a. mit dem Eigner) konnte das Problem ziemlich schnell und nachhaltig gelöst werden. Auch das war letztlich eine gute Erfahrung!
Das Schiff hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und die Ausrüstung (Segel, Leinen) haben schon bessere Zeiten gesehen. Aber da ich mich tendentiell eher als Fahrtensegler sehe denn als Regatta-Typ hat mich das nicht wirklich gestört. Der Eigner hat es auch erst vor einem Jahr erworben und erneuer jetzt nach und nach die Ausrüstung. Der Ausblick von unter Deck ist einfach unbeschreiblich, da überall große Fenster einen 270° Rundumblick ermöglichen!

Zum Revier: Traumhafte Inseln, idyllische Buchten, wunderschöne Sonnenuntergänge - Schweden ist eh schon seit über 20 Jahren meine Leidenschaft. Die mit dem Segeln verbinden zu können, war auch von Anfang an meine Idee gewesen. Mir hat das Segeln als Rudergänger auch deshalb sehr gefallen, weil es so anspruchsvoll ist. Einerseits wegen der Windverhältnisse mit Abdeckung und Düseneffekten, andererseits der Untiefen wegen. Abgesehen von den An- und Ablegemanövern waren auch nur eine Mitseglerin und ich abwechselnd am Ruder, sodass ich viel Erfahrung sammeln konnte. Mein absolutes Highlight: Eine richtig lange Strecke Schmetterling mit Bullenstander! Ich fand auch die Nachtplätze sehr abwechslungsreich. Es war ja schon Nachsaison, sodass es nie voll war. Am ersten Abend klassisches Ankern (Storön), am zweiten Festmachen am Felsen (Ostholmen, leider war die Sauna nicht in Betrieb), am dritten längsseits am Steg in Sandhamn, dann am Steg mit Boje am Heck in Finnhamn (mit Saunagang!) und am letzten Abend nochmals am Steg in Ekholmen (am Ende doch noch mit - holzbefeuerter - Sauna).

Zur Crew: Man merkte dem Skipper an, dass er sehr gern mit Menschen umgeht und dahingehend auch ausgebildet ist. Absolut authentisch, nie aufgesetzt. Vor- und Nachbesprechung der Tagesschläge waren gut vorbereitet. Wir konnten immer mitentscheiden. Alle sind meinem Eindruck nach "auf ihre Kosten" gekommen. Auf dem Schiff selbst Brot zu backen, war auch eine tolle Idee (und Umsetzung) des Skippers. Der Co-Skipper hat ganz unaufgeregt das Skipper-back-up übernommen. Er wusste immer, wo es langgeht, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Manchmal etwas schwer zu verstehen, da er sein Deutsch mit schwäbischem Akzent für Hochdeutsch hält :-). Total sympathisch, vermittelte Sicherheit. Eine andere Mitseglerin hatte ein bisschen die Rolle "gute Seele", gut gelaunt auch wenn segeln nach eigener Aussage gar nicht ihre Leidenschaft ist. Das kam der erstgenannten Mitseglerin und mir zugute, da wir so noch mehr Zeit am Ruder hatten. Sie war erfahrene Seglerin und Ausbilderin, von der ich auch einiges lernen konnte.
Auch von der Abschlussbesprechung habe ich den Eindruck mitgenommen, dass sich alle wohl gefühlt haben. Mithilfe an Bord, sei es bei Manövern oder zu den Mahlzeiten, war für alle selbstverständlich, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Was hätte ich noch gern gemacht? Um irgendwann selbst mal zu skippern, werde ich noch intensiv Hafen- und Ankermanöver lernen und üben müssen, was dieses Mal nicht mein Thema war. Inwieweit ich Probleme mit Seekrankheit bekomme, musste ich bei dem hervorragenden Wetter und in diesem Revier (glücklicherweise!) auch nicht ausprobieren. Die größten Wellen waren die Heckwellen der Fähren 🙂

Ich komme bestimmt wieder!

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